Der sechsteilige großformatige Pigmentdruck aus der Werkreihe „Leinwandscans“ zeigt eine handelsübliche Leinwand mit Webkanten, Fusseln und Fäden, die bei näherer Betrachtung an dem unteren gesäumten Rand als der Rest einer Rolle erkennbar ist. Die in Abschnitte gegliederte Leinwand wird mit Hilfe eines Flachbettscanners digital eingelesen, um anschließend maßstabgetreu als digitaler Pigmentdruck ausgeführt zu werden. Leichte Verschiebungen der Falten innerhalb der einzelnen Abschnitte verweisen auf den additiven Aufnahmeprozess beim Scannen, der anders als beim fotografischen Erfassen eines Objektes auf dem sukzessi-ven Ablesen der Oberfläche entlang einer Linie beruht. Die Leinwandscans stellen die Frage nach dem Verhältnis von Oberfläche und Textur. Was verrät das Abtasten der Oberfläche über die innere Machart des Dinges?