Malgrund 1, 2003, Frottage, Graphit auf Papier, 29,7 x 21 cm

Malgrund 2, 2003 Frottage, Graphit auf Papier 29,7 x 21 cm

Wenn sich die Farbe von ihrem traditionellen Malgrund, der Leinwand, löst, wird die Leinwand offen für visuelle Codierungen, die sich mit der Leinwand als einem Gegenstand beschäftigen, der ansonsten vernachlässigt wird. Aus ihrem dienstbaren Zustand befreit, eröffnen Anita Stöhr Webers Frottagen Blicke auf eine überaus verborgene Struktur: „Malgrund 1“ bis „Malgrund 4“ machen vier Ausschnitte von Leinwänden sichtbar und damit evident, ohne die Leinwand als einen realen Gegenstand zu präsentieren. Die Künstlerin hat sich dafür entschieden, Leinwände nicht als unbehandelte Readymades zu zeigen, sondern sie in ihren Einzelheiten zu demonstrieren: Was wäre eine Leinwand ohne ihr Gewebe? Allerdings ist der indexikalische Abdruck paradoxerweise von dem abhängig, was er nicht zeigt. Die Beziehung zwischen dem, was die Frottagen oder auch die „Farbstücke“ darstellen und dem, was ihre Vorlagen waren, beschreibt sich über ein Verhältnis von Absenz und Präsenz. In Stöhr Webers Werken verkörpert das Sichtbare etwas Abwesendes und verweist gleichzeitig auf dessen reale Existenz. (aus: Farbe_als_Verb_Claudia-Seidel Paint_as_a_verb_Claudia_Seidel)

Malgrund (Siena-gebrannt), Nr. 283, 2005, Frottage, Buntstift auf Papier 29,7cm x 21 cm

Malgrund Nr 8, 2003, Frottage, Graphit auf Papier auf Stahlblech- Winkelrahmen, je 29,7 x 21 x 2,2 cm

Malgrund 1- 4, 2003, Frottage, Graphit auf Papier auf Stahlblech- Winkelrahmen, je 29,7 x 21 x 2,2 cm, „ungemalt“, Mies van der Rohe Haus, Berlin 2003/04